Corona-Krise: Was lernen wir daraus?

Quelle: Urania Berlin

Autor: Dr. Ellis Huber

Am Ende seines Aufsatzes mit dem Titel „Das Virus, die Menschen und das Leben“ vom 25.3.2020 schreibt Dr. Ellis Huber zur Frage, was wir aus der Corona-Krise lernen könnten?

Die Coronakrise zeigt die hohe Anfälligkeit global vernetzter Systeme und unsere Abhängigkeit von anderen Menschen. Jetzt wird sich zeigen, ob unsere offene Gesellschaft ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gemeinwohl und Individualismus hinbekommt.

Es geht um ein soziales Bindegewebe, das gesundet und gesundheitsförderlich ausgestaltet ist. Individuelle Gesundheitskompetenz, gesunde Sozialentwicklung und ein neues menschliches Miteinander, also ein heilsames Milieu und achtsame Menschen in solidarischen Gemeinschaften sind die Stichworte für ein Gleichgewicht zwischen Viren, Menschen und ihrem Gemeinwesen. Und es braucht auch ein gesundes Gleichgewicht zwischen Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Staat. Leben und Wirtschaften im Einklang mit der Natur kommen hinzu.

Nicht Wachstum, Nachhaltigkeit ist umzusetzen und Werte, nicht das Geld sind der Maßstab. Den dafür notwendigen Wertehorizont und die dafür vorhandene Orientierung beschreibt Albert Einstein vortrefflich: „So sehe ich für den Menschen die einzige Chance darin, dass er zwei Einsichten endlich beherzigt: dass sein Schicksal mit dem der Mitmenschen in allen Teilen der Erde unlösbar verbunden ist und dass er zur Natur und diese nicht ihm gehört.“

Eine aktualisierte Langfassung des Textes findet sich hier!

Dr. Ellis Huber (geb. 31.3.1949), seit 2007 Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Präventologen e. V. Von 1987 bis 1999 war Huber Präsident der Ärztekammer Berlin,  von 1981 bis 1986 Gesundheitsstadtrat in Berlin-Wilmersdorf und -Kreuzberg. Darüber hinaus war Huber zehn Jahre (1993–2003) Vorstandsmitglied des IPPNW –  der Vereinigung „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs – Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.“