Die Welt als gemeinschaftlicher Besitz – China zwischen Konfuzianismus, Marxismus und Demokratie

Die Welt als gemeinschaftlicher Besitz – China zwischen Konfuzianismus, Marxismus und Demokratie282 Aufrufe – 24.03.2021 –Konfuzius-Institut Erfurt – 

Die konfuzianische Tradition ist ca. 2.500 Jahre alt. Die Lehren des Konfuzius haben somit das Leben in China und in den umliegenden, von der chinesischen Kultur beeinflussten Ländern in vergleichbar nachhaltiger Weise geprägt wie in Europa die Lehren des Christentums.

Der Konfuzianismus wirkte vor allem gestaltend auf die politische Struktur Chinas. Der Vortrag geht den wichtigsten diesbezüglichen Konzepten nach wie: „Volk als Basis“ (min ben), „Harmonie“ (he), „die Welt gehört allen gemeinschaftlich“ (tianxia wei gong), „bescheidener Wohlstand“ (xiaokang) etc. und erkundet Gemeinsamkeiten zum Marxismus chinesischer Prägung.

Dabei wird deutlich, dass nicht nur Chinas vormodernes, sondern auch sein modernes Staatswesen als Meritokratie angesehen werden kann. Schließlich werden die Fragen erörtert, wie kompatibel moderne westliche Demokratievorstellungen mit den traditionellen chinesischen Ordnungsvorstellungen sind bzw. ob oder in welchem Maße letztere noch eine Relevanz für die Lösung aktueller Probleme besitzen.

Dabei wird deutlich, dass die Frage, ob eine Demokratie nach westlichem Muster für ein Land mit 1.400 Millionen Menschen (mit Problemen entsprechender Größenordnung) zur Zeit die beste Lösung für China ist, durchaus kontrovers beantwortet werden kann.

Prof. Karl-Heinz Pohl ist emeritierter Professor für Sinologie an der Universität Trier. Seine Arbeitsgebiete umfassen chinesische Geistesgeschichte, Ethik und Ästhetik des modernen und vormodernen China, interkulturelle Kommunikation und Dialog zwischen China und dem Westen.

Der Online-Vortrag fand in Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Hamburg und dem Shaolinzentrum Ilmkreis statt. Über uns: Das Konfuzius-Institut an der FH Erfurt ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, welcher das Ziel der Förderung der chinesischen Sprache und Kultur in Thüringen verfolgt.

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Der dazugehörige Artikel wurde von Prof. em. Karl-Heinz Pohl verfasst und in Wien (Forum für Weltreligionen) in der Zeitschrift Religionen unterwegs, 3/2020, S. 4-11 veröffentlic