EU-Afrika-Handelsbeziehungen auf eine faire Basis stellen! Freihandelsabkommen der EU mit Afrika einfrieren!

Wie die EU ihre Wirtschaftsinteressen in Entwicklungsländern durchsetzt (Am 04.11.2014 veröffentlicht): Jahrelang haben sich zahlreiche afrikanische Länder gegen ein Freihandelsabkommen gesträubt, nun hat es die EU mit umstrittenen Methoden durchgesetzt. Mit womöglich fatalen Folgen für die afrikanische Wirtschaft.


Hintergrundinfo

Im Vorfeld der 2017 von den Bundesministerien für Finanzen und Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung organisierten „G20 Africa Partnership Conference. Investing in common future“ organisierten Brot für die Welt, Misereor, Germanwatch, Attac Deutschland und KASA am 7.6.2017 eine Alternativkonferenz. Die Dokumentation dieser alternativen Handelskonferenz ist jetzt unter dem Titel „Die Chance ergreifen. Die EU-Afrika-Handelsbeziehungen neu gestalten“ veröffentlicht worden.

Die Initiativen appelierten auf der Konferenz an die Bundesregierung appelliert, die zwangsweise Öffnung afrikanischer Märkte durch die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA – Englisch: Economic Partnership Agreements/EPA) der Europäischen Union mit Afrika auszusetzen. Es sei an der
Zeit, die Handelsbeziehungen zwischen Afrika und Europa neu zu gestalten.

Sie schlugen vor, die zwangsweise Öffnung afrikanischer Märkte durch die Interimsabkommen der EU mit Ghana, der Elfenbeinküste und Kamerun einzufrieren, keine weiteren Abkommen dieser Art zu forcieren und alle Verhandlungen im Rahmen der WPA einzustellen. Denn die damit verbundene Liberalisierung des Handels ist für die Staaten Afrikas von Nachteil und diene vor allem den Interessen der EU.

Die angestrebte Integration in den verschiedenen Wirtschaftsregionen Afrikas werde durch die Abkommen massiv behindert. Die EU erzwinge etwa in Westafrika für Ghana und Côte d’Ivoire andere Außenzölle erzwingt als in der gemeinsamen Zollunion. Dadurch würden EU-Dumpingexporte auch die Nachbarländer überschwemmen, die gar kein Abkommen wollen.

Die so genannten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen würden einen tiefen Angriff auf die Wirtschaftsstrukturen afrikanischer Länder und Regionen darstellen. Kleinbäuerinnen und Kleinbauern würden einer unfairen Konkurrenz mit der EU ausgesetzt.   Die fühnf Organisationen fordern daher, dass sich Deutschland für ein Moratorium der WPA einsetzt, um dazu beizutragen, dass die EU-Afrika-Beziehungen auf eine neue, fairere Basis gestellt werden können.