INIT: undercover mobil
Ein Karlsruher Unternehmen krempelt den öffentlichen Verkehr um. Es sorgt mit Soft- und Hardware für weniger Diesel und mehr Effizienz.
Das wird wieder heiß in Karlsruhe. Über 40 Grad sind vorhergesagt. Also heute besser in den Schwarzwald fahren, ins kühle Freibad in Waldbronn. Betriebswirtin Lena hat ihre Badesachen schon gepackt und sich mit Freunden verabredet. Auf ihrem Smartphone öffnet sie ihre regiomove-App und gibt ihr Badeziel ein. Ihr Standort in der Karlsruher Waldstraße wird mittels GPS schon angezeigt. Vorschlag der App: fünf luftige Minuten per E-Roller zur Haltestelle Kronenplatz; von dort per KVV-Tram zum Karlsruher Hauptbahnhof; dort umsteigen in die S11 nach Busenbach; die letzten Kilometer fährt der E-Bus der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft bis direkt vors Freibad. 54 Minuten, vier Fahrzeugtypen, macht 6,40 Euro.
Da Lena ihre GLS MasterCard in der App schon hinterlegt hat, muss sie den Ticketkauf nur noch per Klick bestätigen. Über die App erhalten die beteiligten Verkehrs-betriebe ihren Anteil. Dass der E-Bus in Busenbach genügend Strom hat, wird ebenfalls per Software gesteuert. Und wenn es unterwegs zu einer Verzögerung kommt, schlägt die regiomove-App eine Alternative vor. Zukunftsmusik? Überhaupt nicht.
Wenn Lena und viele andere Verkehrsteilnehmer*innen weltweit unterwegs sind, bewegen sich gleichzeitig unzählige Bits und Bytes in Soft- und Hardwareprodukten von INIT SE hin und her. Sie bringen die Reisenden bequem an ihr Ziel. Von Ticket- über Bezahlsysteme, Flotten- und Lademanagement, Infosysteme für Fahrer*innen und Fahrgäste bis hin zu verschiedenen Bezahlverfahren kann INIT alle notwendigen Elemente zu einer passenden Mobilitätslösung zusammenbauen.
„Digital, barrierefrei, alle Verkehrsmittel umfassend, umweltfreundlich, bedarfsorientiert, für Stadt und Land“, so beschreibt Jennifer Bodenseh (33 Jahre), Finanzvorstand der INIT, die Mobilität der Zukunft. Daran arbeitet das Unter-nehmen, das als Universitäts-Spin-off gegründet wurde, seit 1983. Heute beschäftigt es mehr als 850 Mitarbeiter*innen weltweit.
„Besonders erfolgreich ist gerade der Bereich Smart Ticketing. Damit eröffnen wir den Fahrgästen unserer Kunden die Möglichkeit, sorglos in Bus und Bahn einzusteigen und immer zum bestmöglichen Preis zu fahren“, erläutert Bodenseh. „Eine Lösung, die ankommt — vor allem in den USA, aber auch in Teilen Europas und in Neuseeland. Etwas zurück-haltender ist hier noch der deutsche Markt. Dafür konnten wir hier im letzten Jahr den Marktdurchbruch schaffen mit unseren Lösungen zur integrierten Steuerung von Elektrobussen.“
Rund 16 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern hat das Unternehmen 2019 gemacht. Gegenüber dem Vorjahr mehr als das Doppelte. Das kommt nicht zuletzt in Form einer positiven Kursentwicklung Zeichner*innen des GLS Bank Aktienfonds zugute. Der GLS Fonds ist bereits seit 2006 in INIT Aktien investiert. „Uns hat das Geschäftsfeld überzeugt“, erklärt Thomas Graf, Teamleiter Research bei der GLS Bank. „Mobilität ist zentral für die gesellschaftliche Entwicklung. Wir müssen zur Arbeit kommen, zur Schule, zu Freunden und zur Familie.“ Gleichzeitig belastet Mobilität Umwelt und Gesundheit. „Positiv sind deshalb umwelt- und ressourcenschonende Mobilitätssysteme.“ Genau die schafft INIT und erfüllt damit ein Positivkriterium der GLS Anlagegrundsätze. Die Arbeit von INIT unterstützt die GLS Bank, indem sie Aktien kauft und damit den Aktienkurs des Unternehmens stützt.
Lena bekommt von all dem, was im Hintergrund ihrer regiomove-App läuft, nichts mit. Sie kommt bequem und öffentlich ans Ziel. Und das ist gut so.